Dienstag, 19. Juli 2011

Kapitel 12

Carlisle Pov

Aus weiter Entfernung sah ich nach ein paar Meilen den Krankenwagen kommen, Zog die Lichthupe, hielt an und hob Bella aus den Wagen. Die Ärzte beeilten sich die Türen zu Öffnen.„Schwere Gestose, das sieht nicht gut aus“ sagte der Notarzt zum Assistenten.Ich brach zusammen.



Gestose, darüber hatte ich schon mal was gehört, das war nicht gut, gar nicht gut.Sie schlossen Bella an ein Überwachungsgerät an, was sofort Alarm schlug, da ihre Herzfrequenz viel zu Langsam war.

„Wir müssen sie Sofort entbinden sonst überlebt sie das nicht“ meinte der Notarzt zu seinem Kollegen.

„Gott geht das hier?“ fragte ich. „Was ist mit unserem Baby, werden beide es Überleben?“

„Bitte Sir, bleiben sie ruhig. Wir werden alles tun was wir können, bitte gehen sie raus, wir brauchen hier Platz“. Meinte der Assistent.Ich beugte mich über Bella, gab ihr einen Kuss und ging wie in Trance heraus, wo eine völlig verzweifelte Lindsay stand und Tränen überströmt auf dem Weg kniete und vor und zurück wippend immer wieder „Oh Gott, hilf ihr bitte“ sagte. Ich kniete mich zu ihr hin, nahm sie in die Arme und fing selber an zu weinen. Ich wusste nicht was sie mit Bella machten, wusste nicht wie es ihr und unserem Baby ging. Lebten sie? Die Sekunden wurden zu Minuten. Minuten zu Stunden. Ich hörte uns ein Auto nähern, schaute mich aber nicht um.

Mein Blick starr auf die Tür des Krankenwagens gerichtet und überlegte ich verzweifelt wie sie dort drinnen unser Baby holen wollten. Ging das? Hatten sie Alles dabei? (A/N: Ja es geht, habe mich extra bei einem Arzt aus unserer DRK Bereitschaft erkundigt. Für Notfälle gibt es immer ein OP- Besteck in dem Notarzt Wagen und für das Baby einen Notfallkoffer) Ich machte mir furchtbare Sorgen. Um das Baby und um Bella. Mein Leben.Jemand kniete sich zu mir hinunter und nahm uns in die Arme, aus dem Augenwinkel nahm ich war das es Emmett war. Er macht sich sicher auch sorgen um Bella, ich raffte mich zusammen, wischte die Tränen Weg und sah ihn an.

„Sie hat eine schwere Schwangerschaftsvergiftung. Um sie retten zu können, entbinden sie sie gerade und hoffen, dass es ihr dann besser geht. Ich mache mir Sorgen Emmett, das Baby ist so klein und Bella so zart. Was machen wir wenn sie es nicht schaffen? Ich kann nicht mehr ohne sie Leben. Ich überlebe das nicht.“ Ohne das ich was daran ändern konnte, steigerte ich mich wieder so hinein, das ich anfing zu Weinen und völlig Apathisch vor und zurück wippte.



Emmett Pov

Carlisle war außer sich, wippte schnell vor und zurück, war nicht ansprechbar. Irgendwas musste ich tun, die Ärzte Stören? Nein auf keinen Fall. Da musste ich zu anderen Maßnahmen greifen, als ich sah dass die Tür des Krankenwagens aufging und Carlisle gerufen wurde, hielt ich ihn fest und klatschte ihn einmal mitten ins Gesicht. Verwirrt schaute er mich an, schüttelte einmal seinen Kopf, wohl um einen klaren Gedanken fassen zu können und murmelte dann ein leises „Danke, das tat gut.“ Er stand auf und ging zu dem Arzt der ihn gerufen hatte.



Carlisle Pov

Gott, reiß dich zusammen Carlisle, schallt ich mich selber. Die anderen brauchen dich. Ich ging schnellen Schrittes zum Notarztwagen, wo ich gebeten wurde mir die Hände zu desinfizieren und einzusteigen. Bella lag dort, angeschlossen an der Beatmungsmaschine. Hatte ein OP Hemd über, eine Decke über sich. Ich bemerkte gar nicht den Assistenten mit dem Baby auf dem Arm, der ihm eine winzige Beatmungsmaske vor das Gesicht hielt.„Mr. Cullen, ihre Freundin muss sofort in die Klinik gebracht werden, dem Baby geht es soweit gut, braucht aber noch ein bisschen Unterstützung beim Atmen, so dass wir ein Wenig Sauerstoff von außen zuführen. Herzlichen Glückwunsch, sie haben ein Mädchen.“ Ich fing an zu weinen, wieder einmal. Aus Angst um Bella und aus Freude an unserem Baby.

„Julie Hope, heißt sie. Können wir draußen noch Bescheid sagen? Ihr Bruder und unsere Tochter ist noch draußen.“ Fragte ich.

Der Assistent erklärte mir dass ich jetzt unsere Tochter halten müsste, weil er den Wagen fahren würde. Voller Stolz nahm ich zum ersten mal unsere Tochter in den Arm. Klein, ein Wenig bläuliche Haut, aber dennoch Rosa. Ich hielt ihr die Maske über den Winzigen Mund und Nase und schaute dann zu Bella auf. Der Mann stieg aus dem Wagen und erklärte draußen den beiden, die Situation und fuhr dann los.„Bella mein Schatz. Bitte lass es dir bald wieder gut gehen. Wir haben eine Wunderschöne Tochter, du und auch Lindsay hatten recht. Du musst sie sehen. Sie hat einen blonden Flaum auf den Kopf und deine Nase. Sie braucht dich. Wir brauchen dich. Bitte werde schnell wieder gesund.“ Der Arzt verabreichte ihr irgendwas in die Infusion. Ihr Herzschlag hatte wieder eine Normale Frequenz angenommen, ihr Brustkorb hob und senkte sich durch die Beatmung.

Meine Gefühle fuhren Achterbahn. Angst um Bella. Angst um Hope. Glück für unser kleines Wesen.Ich wusste nicht wie lange die Fahrt dauerte. Als wir anhielten bekam ich fast einen Schrecken, wie viele Ärzte und Schwestern dort standen. Sie holten vorsichtig Bella aus dem Wagen raus und brachten sie dann schnellen Schrittes auf die Intensiv Station. Ich wurde gebeten mit zum Kinderarzt zu kommen und die kleine Maus auf ein Wärme Bettchen zu legen. Sie wurde untersucht, ihr eine Winzige Menge Blut aus der Ferse abgenommen um ihre Werte zu überprüfen, da auch sie von der Gestose etwas abbekommen haben könnte. Das gefiel ihr überhaupt nicht, sie schrie. Das erste mal das ich unser Mädchen schreien hörte. In mir brachen alle Dämme und ich fing an zu weinen. Mein Körper bebte, unter den Schluchzern  die ich raus brachte. Ich hatte Angst. Angst um Bella, da ich immer noch nicht wusste wie es ihr ging.

Angst um Julie Hope, hatte sie die Gestose auch? War alles in Ordnung mit ihr? Sie ist ja immerhin ein Frühchen. Ich fühlte Glück. Glück um das kleine Wunder was wir geschenkt bekommen haben. Ich merkte wie sich Arme um mich legen und blickte auf. Es war Lindsay.„Hey Süße, darf ich dir deine kleine Schwester vorstellen? Lindsay das ist Julie Hope.“ Sagte ich ganz gerührt.

„Hey kleine Hope, herzlich Willkommen auf dieser Welt, ich bin froh das du da bist, auch wenn die Umstände nicht ganz so schön sind.“ Sagte sie und drehte sich zu mir „Dad, herzlichen Glückwunsch zu dem kleinen Wurm sie ist wirklich entzückend.“ Ich nahm sie fest in meine Arme und fing wieder an zu schluchzen, als mich der Arzt ansprach.„Mr. Cullen, also erstmal herzlichen Glückwunsch zu dem kleinen Mädchen. Ihrer Tochter geht es gut und die Blutwerte sind auch alle Völlig Ok, dennoch muss sie noch in den Brutkasten das sie ein bisschen zu klein ist. Sie kommt dort noch ein wenig Atmen Hilfe von außen. So wie jetzt ja auch schon. Ich habe gerade erfahren, das der Arzt mit der Untersuchung von Miss Swan fertig ist, vielleicht wollen sie dort hinüber gehen, solange wie wir ihre Tochter Waschen und in den Brutkasten Legen?“ ich war erleichtert, das mit Hope (so würde ich sie nennen) alles in Ordnung war.

Ich verabschiedete mich von meinen kleinen Tochter und Lindsay, die mich fragte ob es Ok sei, wenn sie bei ihrer Schwester blieb, der Arzt stimmte zu und ich lief eiligen Schrittes über den Flur zur Intensiv Station.Es dauerte Ewigkeiten, bis jemand mir die Tür öffnete, mich bat mich umzuziehen und ich zu Bella konnte. Da lag sie, an vielen Geräten angeschlossen und beatmet. Ein Arzt kam auf mich zu und bat mich Platz zu nehmen, was ich auch tat. Ich konnte kaum meinen Blick von ihr wenden. Es tat mir in der Seele weh sie dort so liegen zu sehen.

„Mr. Cullen, ist ihnen vorher nicht aufgefallen das bei Miss Swan etwas nicht stimmte?“ fragte er mich.

„Nein, sie war ja auch Regelmäßig zur Untersuchung bei ihrem Arzt und der meinte wohl dass alles völlig Ok sei und in ihrem Mutterpass steht ja auch nichts drin.“ Ich war völlig irritiert.

„Das ist schon Merkwürdig, die Schwere der Gestose, die wir festgestellt haben muss sich eigentlich schon länger hinaus gezögert haben. Miss Swan hat leider, sowohl an den Nieren als auch an der Leber was abbekommen, sie bekommt jetzt Starke Medikamente um den Schaden zu beheben, des weiteren bekommt sie noch heute eine Blutwäsche um die Giftstoffe aus ihrem Blut raus zu Filtern. Wir mussten sie in ein Künstliches Koma legen, damit sie sich erholen kann. Leider kann ich heute noch keine Angaben machen über Folgeschäden. Sie ist zwar jetzt in einem besseren Zustand, dennoch nicht über den Berg. Es tut mir Leid ihnen keine besseren Auskünfte geben zu können.“ Das riss mir fast den Boden unter den Füssen weg. Oh mein Gott. Wenn Bella das nicht Schaft, ich überlebe das nicht. Wie in Trance stand ich auf und ging zu ihrem Bett.Ich nahm ihre Hand und küsste sie auf die Stirn. Die einzige Plätze wo nicht gerade ein Gerät angeschlossen war.

„Bella mein Schatz, bitte kämpfe. Für dich, für mich und für Hope. Sie ist so Wunderschön du musst sie sehen. Ich glaube sie sieht aus wie wir beide. Deine Nase und der süße Schmollmund den du immer machst, wenn dir etwas nicht passt. Die Haare hat sie von mir, ihre Augen hab ich leider noch nicht gesehen, aber ich sage es dir sofort. Bitte mein Engel, werde Schnell wieder gesund. Ja? Ich liebe dich. Ich lasse dich jetzt alleine ausruhen und gehe nochmal zu unserem Mädchen, dann fahre ich nachhause, die Tiere müssen versorgt werden und deine Geschwister machen sich auch furchtbare Sorgen. Ich liebe dich, vergiss das nicht!“ Ich gab Bella noch einen Kuss und nickte dann dem Doc zu und ging.

Auf dem Flur, rutschte ich an der Wand hinunter und fing an zu Schluchzen.Nach einiger Zeit raffte ich mich auf und ging hinüber zur Frühchen Station, dort lag mein Zweiter Engel, unsere kleine Hoffnung. Julie Hope und ganz Stolz neben ihr, ihre große Schwester.

„Hey Dad, Julie Hope, wiegt Stolz 2020 Gramm und ist 42 cm groß, ihr Kopfumfang beträgt 31 cm und der Arzt bestätigte nochmal, es ist mit ihr alles in bester Ordnung.“ Ich nahm sie in den Arm und sagte ihr dass wir gleich fahren müssten, da die Anderen sich sicherlich auch furchtbare Sorgen machten. Lindsay erzählte mir vorhin das Emmett, wieder zurück zu den anderen gefahren sei, da es leider zu viel zu tun gab. Das war das erstemal in meinem Leben, das ich das Leben als Farmer hasste. Aber es würde auch wieder Zeiten geben, da liebte ich es wieder.

Ich verabschiedete mich noch von meiner Tochter und gab den Schwestern meine Telefonnummer, falls irgendetwas mit ihr oder Bella sein würde, sollten sie sich sofort melden. Sie versprachen mir, sich sofort bei jeder kleinsten Änderung zu melden.Ich fühlte, dass Bella und Hope hier gut aufgehoben sein würden und lief mit Lindsay zu unserem Auto. Lindsay fuhr uns nachhause, wo schon eine komplett aufgelöste Alice und Rosalie standen. Ich bat sie alle anderen zu holen und Berichteten allen zusammen, wie es Bella und dem Baby ging. Lindsay hatte heimlich mit ihrem Handy ein Bild von Hope gemacht und zeigte es in der Runde rum, trotz der Grauenvollen Situation bekamen wir von allem zusammen gesagt wie Süß sie doch sei. Dennoch, wir alle hatten Angst um Bella.

Unseren Leben, unserer Schwester und Schwägerin. Die Mutter meiner Kinder.

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