Dienstag, 19. Juli 2011

Kapitel 3

Carlisles POV

Drei Jahre war ich schon in Kanada unterwegs und arbeitete auf verschiedenen Höfen. Keiner konnte mich fest anstellen da sie nicht genug Arbeit hatten. Meinem Heimatland Deutschland hatte ich aus verschiedenen Gründen den Rücken gekehrt. Meine Familie, die ich einst hatte, wollte mich, nachdem ich meine jetzige Exfrau Samantha geheiratet hatte, nicht mehr sehen. Sie konnten ihr nicht aufs Fell gucken, so sagten sie. Die Frau würde mich nur ausnehmen. Und das tat sie. Sie nahm mir viel Geld – fast alles, was ich hatte – ab und verschwand dann mit Lindsay von heute auf morgen, während ich in der Arbeit war. Einen Brief hinterließ sie mir.

Carlisle,ich und das Kind sind weg. Wir brauchen mehr zum Leben, als die paar Kröten, die noch auf deinem Konto sind.Ich habe einen anderen Mann gefunden und werde Deutschland verlassen.Versuche nicht mich zu finden.Samantha

Für mich brach eine Welt zusammen. Meine Frau und meine geliebte Tochter waren weg und ich konnte nichts machen. Hatte ich doch keinerlei finanzielle Mittel mehr. Alles, und damit meine ich wirklich alles, hat sie mir genommen. Mein Konto wies ein Minus von 3000 Mark auf und meine Sparbücher waren weg. Das war mittlerweile zwölf Jahre her. Ich hatte alles versucht, doch habe ich sie nie wieder gesehen. Fast neun Monate später bekam ich einen Brief von einem deutschen Anwalt. Darin waren die Scheidungspapiere und da sich meine Frau im Ausland befand, musste sie nicht zum Gerichtstermin erscheinen. Die Richterin sprach damals Samantha das alleinige Sorgerecht für Lindsay zu, da sie eine harmonische Partnerschaft vorweisen konnte und ich nichts.

Keine Familie, keine Freundin.

Liam war, und ist immer noch, mein bester Freund. Er hatte damals alles versucht um mir zu helfen. Aber irgendwann konnte ich seine Hilfe nicht mehr annehmen. Er hat auch eine eigene Familie, noch dazu mit Zwillingen, die viel Geld verschlingen. Er gab mir ein Zimmer in seinem Haus und eine warme Mahlzeit. Das reichte mir. Ich ging meiner Arbeit nach, versuchte meine Schulden zu bezahlen und Liam einen Teil wieder zu geben.Nach neun Jahren hatte ich meine Schulden ab bezahlt und eine Menge Geld angespart.

Dann verließ ich Deutschland in Richtung Kanada. Mich hielt nichts mehr in meiner Heimat.Ich bin jetzt 39 Jahre alt und habe nichts. Keine Familie und keine feste Arbeit.

Gerade bin ich auf dem Weg zur Swan-Lake-Ranch, da ich dort ein Vorstellungsgespräch habe. Meine Sachen hatte ich in dem Motel gelassen, ich dem ich übernachte. Ich habe mir dort ein Zimmer genommen, da ich nicht wusste ob ich den Job bekommen würde und vor allem, falls ja, wann ich dann dort anfangen könnte zu arbeiten.Eine Isabella Swan war Eigentümerin der Ranch und erwartete mich um 6:30 Uhr auf ihrem Hof. ‚Der frühe Vogel fängt den Wurm‘ dachte ich mir, als ich auf die Straße in Richtung der Ranch abbog und mir das Bild betrachtete, welches sich mir dort bot. Viele Weiden und Felder lagen neben der geschotterten Straße. Eine große Hofeinfahrt mit einer großen Mauer lag vor mir. Auf der linken Seite waren die Stallungen und rechts ein großes Haus mit einer Terrasse davor. Ich schätze dieses ist das Haupthaus. Weiter hinten lag eine, ich würde es als Siedlung bezeichnen, mit Bungalows mit kleinen Grünflächen davor. Ein mächtig schöner Hof.

Ich hielt mit meinem Wagen vor dem großen Haus, als auch schon eine wunderschöne, schlanke, brünette Frau aus dem Stall heraus trat und mir entgegen lief. Elegant und mit aufgerichtetem Körper, streckten sich ihre langen Beine in meine Richtung. Die Frau stellte sich mir als Bella vor und wir erzählten uns, was wir für Vorstellungen hatten. Bei ihrer Frage nach meiner Familie, würgte ich sie direkt ab und sagte, dass ich niemanden mehr hätte. Was ja in gewisser Hinsicht auch stimmte. Die Fragen taten einfach zu weh, als dass ich sie richtig und ehrlich beantworten könnte.

Ich fing sofort an auf der Ranch zu arbeiten und war einfach nur froh darüber, die Chance zu bekommen, dort zu leben und zu helfen. Um meinen einsamen und traurigen Gedanken nicht dauerhaft nachhängen zu müssen, versuchte ich mich mit viel Arbeit abzulenken. Dafür ritt ich häufig noch nach Feierabend mit dem mir zugeteilten Hengst ‚Bandit‘ auf die Weiden und reparierte dort die Zäune. Oft kam es allerdings vor, dass ich genau in diesen einsamen Momenten doch einfach nur da saß und meinen Gedanken, mit dem Blick starr gerade aus gerichtet, nachhing.

Des Öfteren allerdings, schob sich das Bild von Bella vor meine Augen und ohne es zu wollen starrte ich sie manchmal an. Die Frau war für mich einfach nur faszinierend. So taff und liebenswürdig. Sowohl mit den Menschen in ihrer Umgebung, als auch mit den Tieren ging sie einfach nur liebevoll um. Sie nahm sich Zeit, auch wenn diese für sie manchmal sehr begrenzt ist. Jasper und Emmett erzählten mir von dem traurigen Vorfall mit ihrem Onkel und ihrer entschlossenen Reaktion, sofort und ohne Nachfrage den Betrieb zu übernehmen. Seid nun mehr als 100 Jahren war der Hof im Besitz der Swans und war einfach nur wunderschön anzusehen. Und vor allem - er lief. Nicht so wie bei vielen anderen Höfen, wo die Besitzer am Existenzminimum lebten. Nein, die Swans konnten sich auch ein bisschen was gönnen. Jeder fuhr seinen eigenen Wagen, sie hatten die modernsten Landwirtschaftsmaschinen und dennoch waren sie nicht Großkotzig geworden. Sie arbeiteten für ihr Geld und blieben in der Spur zur Realität.

Vorgestern, kam Bella verschwitzt von einem Ausritt wieder. Ihre Haare klebten ihr im Gesicht und sie sah einfach nur sexy aus. Das Blut schoss mir sofort in die Lenden und ich bekam arge Probleme, mein hartes Teil in meiner Hose zu halten und sie nicht zu auffällig anzugaffen. Ich entschuldigte mich bei Jasper, mit dem ich das Heu, welches wir eingefahren hatten, ablud und ging schnell duschen. Kalt. Und doch brachte es nichts. Mein Schwanz ragte steil in die Luft und pulsierte nur noch mehr. Ohne das ich was dagegen tun konnte, fuhr meine Hand nach unten und fasste ihn fest an. Mein Daumen streichelte über die Eichel, verrieb den sich gebildeten Lusttropfen, woraufhin ich lustvoll aufstöhnte. In meinen Gedanken war das Bild von Bella, die meinen Schwanz in der Hand hatte und hart über meinen Schaft rieb. Lange hielt ich das nicht aus und kam mit einem lauten „Bella“ auf den Lippen zum Höhepunkt. Innerlich ohrfeigte ich mich dafür. Ich duschte schnell fertig und zog mir, damit es nicht zu auffällig war, die Sachen von vorhin wieder an.

Schnellen Schrittes lief ich wieder zu Jasper, der mich lachend in Empfang nahm und fragte, was denn los gewesen sei. Mit einem einfach „Nichts, nichts.“ habe ich versucht ihn abzuspeisen, was ihn aber noch mehr auflachen ließ.

Zwei Tage waren seid dem Tag vergangen und jeden Abend schlief ich mit Bellas Bild vor Augen ein.

Heute war ein entspannter Tag gewesen. Außer die Tiere zu füttern, hatten wir eigentlich nichts zu tun. Wir fuhren mit dem Pick Up hinauf zur Ost Weide um da nach dem Vieh zu schauen, als wir bemerkten, dass fünf Rinder ausgebrochen waren. Wir liefen hinter ihnen her um sie wieder in die Weide zu treiben. Völlig verschwitzt wie wir waren, setze sich der Staub, den die Tiere aufwirbelten, an uns fest.

Auf dem Hof angekommen, sahen wir Bella und Alice auf der Terrasse vor dem Haus liegen, wo sie sich sonnten. Emmett führte wieder nur Mist im Schilde und begann eine Wasserschlacht. Aber wir hatten dabei wirklich viel Spaß. Ich zog mein Shirt über den Kopf und schüttelte das überschüssige Wasser aus meinen Haaren, als ich sah, wie Bella flüchtete.

Was war nur mit ihr los?

Nach einer Weile gingen wir rein und wollten uns umziehen. Als ich am Bad vorbei kam, hörte ich jemanden aufstöhnen. Immer und immer wieder - und auf einmal ein laut gestöhntes ‚Carlisle‘. Huch, was war das?

Oh mein Gott, das war Bellas Bad. Sie hat doch nicht, oder?

Schnell lief ich in mein Zimmer, wo ich mich umzog, ein Buch holte und runter zur Terrasse ging wo ich noch sah, wie Isabella im Stall verschwand. Ich konnte mich nicht konzentrieren und viel immer wieder zu dem gehörten zurück.

Beim Abendessen war Bella nicht anwesend, kam aber kurze Zeit später auch rein. Sie mied meinen Blick, wich ihm immer wieder aus. Emmett protestierte laut, als sie ihm ein Brot vom Teller stahl.

„Ich fahre nachher noch zu Mike.“ sagte sie.

„Wer ist Mike?“ fragte ich und versuchte dabei desinteressiert zu klingen.

„Bellas Fickbeziehung, wenn wir das so sagen dürfen.“ antworteten Alice und Rose im Chor.

Bella bekam rote Wangen und verschwand eiligen Schrittes aus dem Haus.

Ich entschuldigte mich bei den anderen und lief hinauf in mein Zimmer. Dort schnappte ich mir meine Reitsachen und lief in den Stall. Ich sattelte Bandit und ritt mit ihm die Hügel hinauf. Ich trieb ihn zu Höchstleistungen an. Ich versuchte, durch den Wind der durch meine Haare pfiff, die schmerzhaften Gedanken die durch meinen Kopf schossen zu vergessen. Meine Gedanken fuhren Achterbahn.

Angekommen an dem Ziel meines Rittes, stieg ich ab, band Bandit an einem Baumstumpf fest und setzte mich an den Rand des Abhangs.Gott, was war nur mit mir los. Meine Gefühle tobten. Über Freude, dass ich hier sein durfte, bis hin zur Eifersucht, war alles dabei.

Aber wieso war ich eifersüchtig? Ich empfand doch nichts für Bella, oder? War dieser Schmerz, den ich empfand, bedeutsam? Warum tut es so weh, wenn ich daran denke, dass Bella in den Armen eines anderen Mannes liegt?

Ich habe mich doch nicht verliebt, oder doch?

Nein, das konnte nicht sein. Ich habe mir geschworen, mich nach Samantha nicht wieder zu verlieben, oder einer Frau Gefühle zu schenken.Aber, dagegen ist ‚Mann‘, machtlos. Stellte sich so etwas ein, konnte man nichts mehr machen. Sich dagegen zu wehren, wäre sinnlos. Aber was fühlte sie für mich?

Ich stand auf, atmete tief durch und schrie laut auf. „Scheiße!“ das durfte nicht war sein.

Ich hatte mich verliebt. Verliebt in Isabella Swan.

Langsam schlenderte ich zu Bandit, streichelte ihm beruhigend über den Hals und stieg wieder auf.

Schleichend ritt ich die Hügel wieder hinab. Als ich wieder auf der Ranch angekommen war, sattelte ich Bandit ab und brachte ihn wieder in den Stall.

Ich schwor mir, heute Abend auf Bella zu warten um mit ihr zu sprechen.

Lange saß ich auf der Terrasse und wartete auf sie, bis ich ein sich näherndes Auto hörte.

Ich stand auf, lehnte mich lässig an der Pfosten, der für die Überdachung in den Boden eingelassen war, und beobachtete ihre sich nähernde Gestalt.

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