Dienstag, 19. Juli 2011

Kapitel 7

Bellas POV

Das war es, genau das, was ich versuchte zu vermeiden. Er sagte mir vorher noch, ich solle ihm vertrauen und es sei alles ok.Carlisle Cullen ist ein verdammter Lügner…„Komm mit Lindsay, ich bringe dich zu ihm. Ich bin übrigens Bella Swan.“, meinte ich freundlich. Aber in mir drinnen, da brodelte es gewaltig. Ich ging mindestens 1000 verschiedene Tötungsarten durch, die ich  an Carlisle vollführen könnte, aber die, die ich im Endeffekt wählen würde, würde nicht ihn sondern mich umbringen.

„Vielen Dank Miss Swan.“, antwortete Lindsay freundlich.

Wir liefen in das Haupthaus und begaben uns in die Küche, wo ich ihn allerdings nicht vorfand. Ich bat Lindsay in der Küche zu warten und lief hinauf in sein Zimmer, wo ich ihn dann auch fand.

„Hi mein Schatz.“, sagte er und wollte auf mich zu gehen, wurde aber von meiner Hand, die ich hoch hielt gestoppt. Verwirrt schaute er mich an.

„Du hast Besuch und solltest die junge Dame nicht allzu lange warten lassen.“ , meinte ich auf seinen verwirrten Gesichtsausdruck, der sogleich noch schlimmer wurde.

„Geh runter und lass sie nicht warten.“, sagte ich und lief selbst wieder die Treppe hinunter.Carlisle lief mir hinterher und blieb ziemlich erschrocken im Türrahmen zur Küche stehen.



Laut keuchte er auf, als er seine Tochter sah. „Lindsay?“, fragte er.

Sie nickte und schon flog Carlisle an mir vorbei, um seine Tochter in die Arme zu schließen. Ein schöner Anblick, aber in mir zerbrach etwas. Der Schmerz durchfuhr mich. Mein Herz.

Es zerbröckelte und zerfiel zu Staub. Viel in viele Einzelteile.

Ich hielt es nicht länger aus und rannte aus der Küche. Raus dem Haus, über den Hof und zum Stall. Dort schmiss ich mich weinend in das Heu und schluchzte laut auf. Hier würde niemand herkommen und mich stören. Ich wollte alleine sein. Meinen Schmerz herausweinen und mich damit abfinden,  meine Liebe verloren zu haben, nachdem ich so von ihr enttäuscht und hintergangen wurde.

„Ich war und bin immer ehrlich zu dir. Bitte vertraue mir in diesem Punkt. Ich werde dich nicht enttäuschen.“ Das alles war nur eine einzige Lüge von Carlisle. Gerade mal zwei

Stunden nachdem ich diese Worte von ihm zu hören bekam, hat er es getan. Er hat mich belogen, enttäuscht und mein Vertrauen zu ihm missbraucht.

Ich werde noch heute meine Konsequenzen daraus ziehen, auch wenn es furchtbar weh tun wird. Aber ich habe es ihm gepredigt und Millionen mal gesagt.

„Ich hoffe es und ich hoffe dass du mein Vertrauen und meine Liebe zu dir, für dich, nie und damit meine ich nie, brechen wirst. Du weißt, dass Vertrauen und Ehrlichkeit für mich alles sind und dass es das Wichtigste ist, was es in einer Beziehung gibt. Bitte enttäusche mich nicht.“ Fast schon angefleht habe ich ihn. Aber alles nütze nichts. Noch nie wurde ich so bitter in meinem Leben enttäuscht wie gerade eben.

Ich saß schon lange dort im Heu, als ich Schritte hörte. Ich hoffte, dass sie nicht von Carlisle stammen würden.

„Hier bist du.“, wurde ich eines Besseren belehrt.

„Was willst du hier Carlisle?“, fragte ich ihn kalt. Innerlich zitterte ich immer noch, doch äußerlich, war ich hart und abweisend, so dass er unter meinen Worten zusammen zuckte.

„Schatz bitte…“, setzte er an wurde aber sofort von mir unterbrochen.

„Es gibt kein ‚Schatz‘ mehr. Ich habe dich heute noch angefleht, mir alles zu erzählen und du hast es mit deiner Lüge kaputt gemacht. Wie war das? Moment ich zitiere - ‚Ich war und bin immer ehrlich zu dir. Bitte vertraue mir in diesem Punkt. Ich werde dich nicht enttäuschen.‘ – Du hast mich belogen mein Vertrauen missbraucht und  mich bitter enttäuscht. Wenn ich morgen früh aufwache, hast du meinen Hof verlassen. Ich hoffe, wir haben uns verstanden.“,  sagte ich mit festen Worten und ging. Ich lief über den Hof und rannte zu den Weiden. Carlisles erschrockenes, hinterher gerufenes „Bella“ über hörte ich geflissentlich. Ich schnappte mir einen Führstrick, der über einem Balken hing, und ging langsam auf meine Stute zu. Ich machte ihr den Strick um und sprang auf sie auf.

Nach einem Zungenschnalzen meinerseits setzte sie sich in Gang und trabte munter die Wiese hinauf in Richtung Weidenausgang. Ich sprang ab, öffnete das Tor, führte sie hinaus und schloss das Tor wieder. Dann sprang ich wieder auf den Pferderücken, gab ihr sofort die Sporen und verließ im schnellen Galopp den Hof. Ich blickte nicht zurück, ritt einfach nur gerade aus und ließ meinen Tränen freien Lauf.Carlisles POVBella kam hoch in mein Zimmer und ich wollte sie begrüßen. Allerdings werte sie mich mit einer Hand ab, was mich verwirrt gucken ließ.

„Du hast Besuch und solltest die junge Dame nicht allzu lange warten lassen.“, sagte sie und ich wusste absolut nichts damit anzufangen. Was für eine junge Dame? Ich folgte ihrer mürrischen Aufforderung und ging hinunter in die Küche. Dort blieb ich wie angewurzelt in der Tür stehen, als ich mich selbst in weiblicher Ausführung in der Küche stehen sah. „Lindsay?“, fragte ich sie. Sie nickte. Sofort stürmte ich auf sie zu und zog sie in eine feste Umarmung.

Sie erzählte mir, dass ihre Mutter vor kurzem gestorben wäre und sie Dank der Behörden erfahren hätte, wo ich leben würde. Da sie vor kurzem 18 geworden war und dazu noch eine Menge Geld erbte, musste sie für die Zeit der Suche nicht in ein Heim. Dennoch wollte sie nicht alleine wohnen und hat mich gesucht und schließlich nun auch gefunden. Ihre Mutter verbot ihr den Kontakt zu mir und gab ihr auch keinerlei Auskunft über meinen Namen oder ähnliches. Damals als sie ging war Lindsay mit ihren sechs Jahren einfach noch zu jung, um das zu verstehen. Als sie das Haus ihrer Mutter entrümpelte, ist sie auf die Geburts- und Heiratsurkunde gestoßen und konnte somit herausfinden wo ich lebte.

Ich freute mich so sehr, dass ich nicht mal bemerkte dass Bella verschwand. Nach drei Stunden fuhr Lindsay wieder, gab mir aber noch ihre Adresse und Telefonnummer. Erst da bemerkte ich Bellas Abwesenheit. Ich suchte sie erst oben, fand sie dort aber nicht und lief dann zum Stall. Im Heu liegend sah ich sie und setzte auch gleich an.

„Hier bist du.“, sagte ich.

„Was willst du hier Carlisle?“, meinte sie vollkommen kalt. Ich sah die Wut in ihren Augen lodern.

„Schatz bitte…“, fing ich an wurde aber sofort unterbrochen. Die nächsten Worte rissen mir den Boden unter den Füssen weg.

„Es gibt kein ‚Schatz‘ mehr. Ich habe dich heute noch angefleht, mir alles zu erzählen und du hast es mit deiner Lüge kaputt gemacht. Wie war das? Moment ich zitiere - ‚Ich war und bin immer ehrlich zu dir. Bitte vertraue mir in diesem Punkt. Ich werde dich nicht enttäuschen.‘ – Du hast mich belogen mein Vertrauen missbraucht und  mich bitter enttäuscht. Wenn ich morgen früh aufwache, hast du meinen Hof verlassen. Ich hoffe, wir haben uns verstanden.“. Und dann lief sie.

„Bella!“, schrie ich ihr noch hinter her und folgte ihr bis an die Stalltür. Doch sie hielt nicht an, rannte zu den Weiden. Dort nahm sie Ihre Stute und ritt davon.

„Scheiße!“, fluchte ich und trat gegen einen Eimer, der auf dem Hof stand. In meinen Augen brannte es verdächtig und ich versuchte die Tränen runter zu schlucken, was mir auch weitestgehend  gelang.

Ich schlenderte hinüber zum Haus und erst da wurde mir bewusst, was sie gerade gesagt hatte.„Wenn ich morgen früh aufwache, hast du meinen Hof verlassen. Ich hoffe wir haben uns verstanden.“.Sie will, dass ich den Hof verlasse. Als ich das realisierte, liefen meine Tränen die Wangen hinab. Es ist aus! Vorbei! Und alles nur wegen meinem Schweigen, dabei hatte sie es mir so oft gesagt.

Ich rannte hinauf in mein Zimmer und packte langsam meine Sachen ein. So konnte ich nicht gehen, ich musste es ihr erklären. Also nahm ich mir ein Stift und ein Blatt Papier und schrieb ihr.

Liebste Bella,

es tut mir so Leid! Ich wollte dich nicht belügen, doch die Erinnerung an damals tat mir so weh. Noch heute hast du mir gesagt, wie wichtig dir Ehrlichkeit und Vertrauen sind.Dennoch konnte ich es nicht übers Herz bringen und dir alles erzählen.

Meine Familie, die ich einst hatte, wollte mich, nachdem ich meine jetzige Exfrau Samantha geheiratet hatte, nicht mehr sehen. Sie konnten ihr nicht aufs Fell gucken, so sagten sie. Die Frau würde mich nur ausnehmen. Und das tat sie. Sie nahm mir viel Geld – fast alles, was ich hatte – ab und verschwand dann mit Lindsay von heute auf morgen, während ich in der Arbeit war.

Einen Brief hinterließ sie mir.



Carlisle,ich und das Kind sind weg.

Wir brauchen mehr zum Leben, als die paar Kröten, die noch auf deinem Konto sind. Ich habe einen anderen Mann gefunden und werde Deutschland verlassen.Versuche nicht mich zu finden.SamanthaDas waren ihre Worte. Meine Familie habe ich seid her nicht wieder gesehen. Nur mein bester Freund Liam half mir wo er nur konnte. Dennoch war es nicht genug.Lindsay sah ich heute zum ersten mal seid 12 Jahren wieder. Sie war damals gerade sechs Jahre alt und fand erst durch den Tot ihrer Mutter heraus, wie ich mit vollem Namen heiße und wo ich jetzt lebte.

Bitte Bella, verzeih mir.

Ich werde jetzt gehen und hoffe auf eine Nachricht von dir.

In ewiger Liebe,dein Carlisle.

P.S: Mein Herz gehört dir, behalte es, denn ohne dich wird es nur zerbrechen.

Ich nahm mir meine Tasche, lief hinüber in Bellas Zimmer und legte den Brief auf ihr Bett. Auf ihrem Bett lag noch ein T-Shirt von ihr. Es roch so sehr nach Bella, dass ich es einfach mitnahm. Auf ihrem Nachtschrank, stand ein Bild von ihr mit einem der Hengstfohlen drauf, auch das nahm ich mit. Ich hoffte nur dass sie mich jetzt nicht wegen Diebstahl anzeigte.Schweren Schrittes lief ich die Treppe hinunter und stieg in mein Auto. Ich fuhr los, hielt aber dann noch mal an und steig aus. Ein letzter Blick auf den Hof, ein letzter Blick auf die schöne Zeit, die ich hier verbrachte.

Ich setzte mich wieder in mein Auto und seufzte auf.Ich fuhr direkt zum Flughafen, um mir einen Flug nach Deutschland zu buchen. Gott sei Dank war noch ein Platz in einem Flieger frei, der in zwei Stunden gehen sollte. Ich ging in ein Cafe´, holte mir von dem schwarzen Lebenssaft und nippte lustlos und völlig zerrissen von meinen Gefühlen an dem Gebräu herum. Die Flugzeit verging überhaupt nicht, so dass ich völlig geschlaucht und fertig in Deutschland landete. Ich musste ewig warten bis meine Tasche da war. Als ich sie endlich in der Hand halten durfte, schlurfte ich Richtung Ausgang, um mir ein Taxi zu nehmen.

Die Fahrt dauerte nicht sehr lange. Durch die Zeitverschiebung und den Flug, war es jetzt 17:00 Uhr am Abend, so dass Liam eigentlich zu Hause sein müsste.

Müde wie ich war, drückte ich auf den Klingelknopf und wartete auf das Surren des Türöffners, was nicht lange auf sich warten ließ. Ich ging zum Fahrstuhl, stieg hinein und fuhr in den siebten Stock des Hauses.

Ich musste lächeln, als ich das bekannte Bild sah. Die Tür war angelehnt, so dass egal wer es war, hier eintreten konnte. Was ich auch tat.Ich lief in die Küche wo Liam am Herd stand und Steak in der Pfanne drehte.

„Hey, alter Freund!“, begrüßte ich ihn schwach.

Er ließ die Fleischgabel fallen und dreht sich in Zeitlupe herum, um zu sehen ob sich sein Gehör nicht vertan hatte.

„Carlisle, was machst du denn hier?“, fragte er mich und nahm mich, so gleich er mich erreicht hatte, in eine feste Umarmung.

„Vor meinen Problemen fliehen.“, antwortete ich nur.

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